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1. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 313

1864 - Breslau : Leuckart
313 Asien. Schach von Ostpersien wohnt in Teheran, die frühere Resi- denz Jspahan liegt beinah in Trümmkn. Ueberhaupt ist das Land durch öftere Kriege gräulich verwüstet. Arabien, eine vom persischen, indischen, und rothen Meere ( eingeschlossene Halbinsel, wird in das wüste, steinige und glückliche eingetheilt. Hiermit ist auch die Beschaffenheit des Landes, das zur Hälfte im heißen Erdgürtel liegt, angedeutet. An der Spitze des rothen Meeres befinden sich die Berge Sinai und Horeb. Die Haupterzeugnisse bestehen in Kaffee, Weihrauch, Gummi, Balsam, Arzneipflanzen, Schafen, Kameelen und Pferden. Die Araber, unter verschiedenen Stammfürsten, als Emir, Scheck, Imam, haben, durch Muhameds Lehre entflammt, viele Eroberungen gemacht und große Reiche gegründet. In der Folge, als die Kriegslust erlosch, behaupteten sie wenigstens, wie früher, ihre Unabhängigkeit; doch macht in neuerer Zeit der Pascha von Aegyp- ten Versuche, einzelne Gebiete am rothen Meere sich zu unterwerfen. Die Bewohner der wenigen Städte treiben ärmliche Gewerbe und oft reichen Handel, den Acker bauen die Fellahs, die Wüsten durchziehen die Beduinen mit ihren Heerdeu. Mekka, wo Muha- med geboren wurde^ Medina, wo er begraben liegt, sind die heiligen Städte und Wallfahrtsörter der Muselmänner. Die asiatische Türkei besteht aus Babylonien, Meso- potamien, einem Theile von Armenien, aus Syrien und Kleinasien oder Natolien. Diese Länder sind im Ganzen sehr ergibig, allein schlecht bebaut und verödet. Die Einwohner stellen ein Gemisch verschiedener Völkerschaften dar, als: Türken, Kurden, Armenier, Araber, Juden, Griechen, Maroniten, Dru- sen. Obschon unter der türkischen Regierung wenig gedeiht, so gibt es doch Gewerbe von Bedeutung, besonders treffliche Fär- bereien und Fabriken in Seide, Baumwolle, Saffian und Eisen. Der Karavanenhandel hat seine Hauptniederlagen in Bagdad, Mosul, Damaskus, Al^pho, Angora und Smyrna. Den Seehandel habekl die Europäer in Händen. Verwunderung und Bedauern erregen die Trümmer berühmter Städte, als die von Heliöpolis, Palmira, Sardes, Ephesus. Palästina, das ehemalige Kanaan, macht den südlichen Theil Syriens aus. Das Land liegt da, wie im Alterthum, mit seinen Bergen, Thälern, Flüssen und Seen; allein die Natur hat von ihren Reizen verloren. — Viele Berge sind dürr und waldlos, manche Bäche und Quellen versiegt, Felder und Gärten verwüstet, Städte und Dörfer zerstört und von arm- seligen, ausgehungerten Menschen bewohnt. Das heutige Jeru- salem theilt das Schicksal des Landes. Die Stadt ist auf der Stelle der alten, jedoch bedeutend kleiner. Der Umfang, den

2. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 9

1864 - Breslau : Leuckart
Phönicier. 9 Ostsee. Ihre Fahrzeuge beluden sie von Hause aus mit einheimi- schen Erzeugnissen, mit Glaswaaren, purpurfarbigen und andern Zeugen, Aexten, Sägen, Messern, Scheren, spiegeln, und brach- ten zurück: Gold, Silber, Zinn und den damals sehr geschätzten und theuren Bernstein. Sie gründeten Niederlassungen (Kolo- nien) an den Küsten von Afrika, unter denen nachher Karthago die wichtigste wurde; andere auf den Inseln Cypern, Kandia, Sicilien und Sardinien; eine sogar an der Spitze des rothen Mee- res, von wo sie nach Indien fuhren. So führten die Phönicier aus allen Gegenden der bekannten Erde jedem Volke das zu, was es vorzüglich wünschte. Durch mancherlei Fabeln, die sie verbrei- teten, und durch schlaue Kunstgriffe wußten sie sich sehr lange im alleinigen Besitze des gewinnvollen Handels nach Spanien und England zu erhalten. Sie erzählten: wenn man über die Meer- enge von Gibraltar hinaus sei, würde das Seewasser so dick wie Gallert, und das Schiff könne in dem Schlamme nicht fortbewegt werden; ringsum stände Rohr und Schilf, voll von furchtbaren Schlangen und andern Ungeheuern, die durch ihren Anblick die Menschen in Steine verwandelten. Mit solchen Erzählungen wollten sie nur andere Völker von dem Beschissen jener Meere abschrecken. — Doch nicht bloß zu Wasser, sondern auch zu Lande trieben die Phönicier einen ausgedehnten Handel nach Arabien, Persien, dem mittlern Asien, in großen bewaffneten Zügen, Kara- vanen genannt. Die Waaren wurden auf Kameelen über große Wüsten fortgeschafft. Unter den Erfindungen, welche dieses Volk machte, sind die bedeutendsten die des Glases, der Purpurfarbe und der Buchstabenschrift. Sie sollen es auch in der Rechenkunst weit gebracht, den Kalender angefertigt und zuerst Geld gemünzt haben. In den alten Zeiten sahen aber die Münzen nicht so schön aus, wie jetzt. Es waren grobe Stücke Metall in allerlei Gestalt, rund, dreieckig, viereckig, mit einem schlechten Gepräge. Ein so ausgebreiteter Handel über alle Länder und Meere machte die Phönicier zum reichsten und wohlhabendsten Volke der damaligen Zeit. „Ihre Kaufleute," sagt der Prophet Jesaias, „sind Fürsten, ihre Krämer die Herrlichsten im Lande." Das einst so arme Ländchen glich nunmehr einem schönen Garten. Alle zwei Meilen sah man eine große Stadt mit ununterbrochenen Landhäusern bis zu der folgenden. Unter den zahlreichen Städten war die älteste S i d o n, in der Bibel das erstgeborene Kind Ka- naans genannt. Schon den Patriarchen ist sie bekannt gewesen; in dem Segen Jakobs wird ihrer deutlich erwähnt. Berühmter als sie, ja die berühmteste Handelsstadt der ganzen Welt, wurde später T Y r u s, von den Sidoniern angelegt; deshalb hieß sie auch

3. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 10

1864 - Breslau : Leuckart
10 Geschichte. Tochter Sidons. — Und welches Leben zeigte sich in den Städten, an den Ufern des Meeres! — Da flatterten die Segel, da schnurr- ten die Räder, da Pochten die Hämmer. Alles regte sich, handelte, die Straßen wimmelten von geschäftigen Menschen. Man konnte Phönicien als den größten Markt dreier Erdtheile ansehen; denn alles, was damals die Menschen zur Nothdurft sowohl, als zur Bequemlichkeit brauchten, kam säst allein aus der Hand der Phö- nicier. Von ihnen mochte wohl jener Prophet voll Verwunderung sagen: „Wer sind die, welche fliegen wie die Wolken und wie die Tauben zu ihren Fenstern!" — Allein bald reizte der ungemeine Wohlstand dieses betriebsamen Völkchens die Habsucht der benach- barten Eroberer. Sein naher Untergang war ihm von Hesekiel und Jesaias vorhergesagt: „Klaget, ihr Schiffe von Tarsis! Da- heim ist Verheerung! Auf's Meer streckt Gott den Arm, und Reiche beben; Verderben trifft, Gott will es, Phöniciens Städte. Du beraubtest Sidon, jauchzest nicht mehr!" — Um das Jahr j -y\v 600 vor Christus brach Nebukadnezar mit einem großen Kriegs- Heere ein. Sidon nahm er leicht; Tyrus aber mußte er dreizehn ^Erjahre lang belagern, so hartnäckig wehrten sich die Einwohner. Als er es endlich eroberte, fand er doch nur eine menschenleere Stadt: denn die Einwohner hatten sich mit all ihrer Habe auf eine benachbarte Insel geflüchtet und dort wieder angebaut. Hier erhob sich bald ein neues Tyrus mit der Pracht der alten Landes- stadt, und wurde statt dieser der Hauptsitz des Handels. Doch 300 Jahre später kam der Welteroberer Alexander der Große. Die Tyrier sandten ihm Geld und Lebensmittel entgegen, ver- sagten ihm aber den Einzug in ihre Stadt. Das brachte den stolzen Krieger auf, und er beschloß, sich den Eingang mit Gewalt zu öffnen. Er ließ über den Meeresarm, der die Stadt vom Lande trennte, einen breiten Damm auswerfen, und nun sing erst die eigentliche Belagerung von. Tyrus an, das nach einer wüthenden Vertheidigung durch Sturm genommen und gänzlich zerstört wurdet Seildenuckst das phönicische Küstenland zur Einöde geworden; ärmliche Fischerhütten stehen jetzt da, wo früher die volkreichsten Städte blüheten. '/■ w / (,000 fyj/f f.\‘ ■Viw'!' k) . ßstlnjlomcr. Ässyrer. Meder. Die Geschichte dieser drei benachbarten Völker ist unzuver- lässig und in Fabeln gehüllt. Sie bewohnten die lieblichen Länder an den Ufern des Euphrat und Tigris, unter einem schönen und heitern Himmel, wo der Boden hundertfältige Früchte trug. Die Blätter des Weizens wurden vier Zoll breit, der Hirse schoß zu der Höhe eines Baumes auf, die Palme brachte die wohl-

4. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 84

1864 - Breslau : Leuckart
84 Geschichte. immer mehr ab. Da auch die beiden letzten Besitzungen der Christen, Tyrus und Ptolemais (Acre), verloren gingen, so unternahm man keinen Zug mehr nach Palästina; man wandte sich gegen die Mauren in Spanien und gegen die heidnischen Lievläuder und Preußen. Obgleich die Kreuzzüge gegen sechs Millionen Menschen den Abendländern raubten, so blieben sie doch für Europa von großem Nutzen. Durch sie wurde man erst mit dem Morgen- lande und seinen reichen Erzeugnissen bekannt. Der Anblick der herrlichen Städte, besonders des prächtigen Konstantiuopelß^ reizte die Fürsten, ihre Hauptstädte gleichfalls mit schönen Gebäuden zu schmücken; mit neuen Gedanken und Entwürfen kehrten sie in ihre Heimath zurück. Der Handel und die Gewerbe erhielten durch die Verbindung mit Asien einen bedeutenden Aufschwung; mehrere Städte in Italien und Deutschland hoben sich empor. Viele Erzeugnisse jener Länder brachten die Kreuzfahrer in ihre Heimath, und manche verpflanzten sie auf vaterländischen Boden. Und was noch weit wichtiger ist, die Kreuzzüge besonders legten den Grund zur Ausbildung und Veredlung der einzelnen Stände der bürgerlichen Gesellschaft. ,)/ * Das Mterthum. Schon bei den alten Deutschen nannte man die durch Tapferkeit, hohen Muth und Klugheit hervorragenden freien Männer Edelinge; sie allein fochten zu Pferde. Der Reiter- dienst erlaubte eine stärkere Rüstung; man trug Helme und Panzer, die Waffen waren schwere Lauzen und furchtbare Schwerter. Die Vorzüge, die der Adel so erwarb, suchte er zu erhalten und zu vermehren; daher war sein ganzes Leben krie- gerisch. Körperliche Kraft ging über Alles, sie wurde vorzüglich geübt von Jugend auf. Mit der Zeit bildeten die Ritter einen eigenen Stand, dessen Haupttugenden religiöser Sinn, Ehren- haftigkeit und Tapferkeit waren. Schon im siebenten Jahre kam der Knabe von adeliger Herkunft in das Schloß eines andern, vornehmeren Ritters. Hier lernte er die Anfangs- grüude des Ritterthums, wartete bei Tafel auf, säuberte die Waffen des Herrn, verrichtete andere kleine Dienste und übte sich in den Waffen. Mit vierzehn Jahren wurde er durch Umgürtuug des Schwertes Knappe. Von nun an begleitete er seinen Herrn zur Lust der Jagd, zu Festen und Waffenspielen, aber auch in die Gefahren der Schlacht. Treue Anhänglichkeit an seinen Herrn war die erste Pflicht — ihn in der Noth des Kampfes zu retten, der höchste Lohn. Hatte er so das einund- zwanzigste Jahr erreicht, so konnte er Ritter werden. Durch

5. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 162

1864 - Breslau : Leuckart
162 Geschichte. sandte der Kaiser seinen Bruder, den Erzherzog Karl, wel- cher eben die Franzosen in Deutschland besiegt und bis an den Rhein zurückgeworfen hatte, nach Italien, um Bonapartes An- drang zu hemmen. Allein diesem Krieger war Karl nicht gewach- sen. Er zog sich kämpfend zurück bis in die Nähe von Wien. Endlich schlossen beide Parteien Frieden; Oesterreich trat Bel- gien und die bisherigen Besitzungen in Italien ab und erhielt dafür den größten Theil der ehemaligen Republik Venedig. Ans den eroberten Ländern in Italien bildete Frankreich zwei Frei- staaten. Nur ein Feind blieb unbesiegt, nämlich England. Gegen dieses rüsteten sich die Franzosen aus allen Kräften, indem sie eine Landung an der Meerenge, welche den Kanal mit der Nordsee verbindet, unternehmen wollten. Bonaparte, der Sieger Italiens, sollte das Vorhaben ausführen; allein statt dahin, sandte man ihn mit einer großen Flotte und 20,000 Mann insgeheim nach Aegypten. Die Eroberung dieses Landes wurde ebenfalls als ein Angriff aus England betrachtet, indem man von da aus dessen Besitzungen in Ostindien leicht beun- ruhigen konnte. 'Obgleich der englische Admiral Nelson ans dem mittelländischen Meere kreuzte, um die Franzosen aufzusuchen, so landeten sie dennoch, von ihm unbemerkt, bei Alexandrien in Aegypten. Sogleich schiffte Bonaparte seine Kriegsmacht aus, nahm bald Alexandrien mit Sturm und rückte schnell gegen die Hauptstadt Kairo vor. Die Franzosen hatten mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen, denn der Weg führte durch eine Sandwüste, in welcher sie unaufhörlich von feindlichen Reitern angegriffen wurden. Bei den P y r am iden erfolgte eine Schlacht, die Eonaparte gewann. Endlich fand Nelson die französische Flotte bei Abukir und griff sie sogleich an. Die Schlacht war furchtbar und dauerte 18 Stunden. Da§ Schiff des französischen Admirals, welches 120 Kanonen führte, faßte Feuer und flog mit einem fürchterlichen Krachen in die Lust. Das Meer zischte und brauste in der ent- setzlichsten Gluth. Die Flotte der Franzosen wurde fast gänzlich vernichtet, nur vier Schiffe entkamen dem Verderben. Bonaparte war nach dem Verluste der Flotte von Frankreich völlig abgeschnit- ten; dennoch behielt er bei der Nachricht von jenem Unglück großen Gleichmuth. Während einer seiner Generale ganz Oberägypten eroberte, drang er selbst über die Landenge Suez in Syrien ein, nahm Gaza und Jaffa und belagerte alsdann die Festung Acre. Ueber zwei Monate brachte er vor ihren Mauern zu und stürmte mehreremal; allein der Befehlshaber der Stadt, von den Eng- ländern zur See unterstützt, schlug jeden Angriff ab. Endlich

6. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 310

1864 - Breslau : Leuckart
Z1v Geographie. Fürsten, Khanen, regiert. Die Mongolen, ein herumziehendes Hirtenvolk, bekennen sich theils zur muhamedanischen, theils zur lamaischen Religion. Die westlichen Horden, mit besonders widerlichem Gesicht, werden gewöhnlich Kalmücken genannt. Die Mongolei, wohl sechsmal so groß als Deutschland, zählt doch nicht über 3 Millionen Menschen. Das Kaiserreich China ist der größte Staat in Asien und der volkreichste aus der Erde. Den Europäern war der Eintritt in das Innere verboten, deshalb kennen wir es wenig. Das Land wird gut angebaut und von großen Flüssen und Kanälen bewässert. Gegen Norden ist China durch eine 300 Meilen lange Mauer vor den Einfällen der Mongolen geschützt. Die Haupt- erzeugnisse sind: Reis, Baumwolle, Seide, besonders aber Thee, von dem jährlich viele Tausend Zentner an Europäer und Ame- rikaner verkauft werden. Die Chinesen sind arbeitsam, beharr- lich, in allen Handarbeiten außerordentlich geschickt, dagegen wie- der verschmitzt, abergläubig und sühllos. China gelangte schon in alter Zeit zu einer hohen Bildungsstufe, blieb jedoch auf der- selben stehen. Die chinesische Schrift ist ungemein schwer zu erlernen; denn jedes Wort wird durch ein besonderes Zeichen ausgedrückt, und deren sind gegen 80,000. Das Lesen ist also dort eine Kunst, die sich nur wenige aneignen können. Die Religion des Volkes ist die heidnische. Der Kaiser herrscht unumschränkt und nennt sich Sohn des Himmels. Die Fremden durften früher blos in der Stadt C agl^n Handel treiben, aber seit 1842 haben die Chinesen den Engländern die Felseninsel Hong-Kong an der Mündung der Bocca ^Tigris abgetreten urw ihnen erlaubt, außer Canton noch in vier andern Städten Han- del zu treiben. — Peking, der Wohnsitz des Kaisers, soll 2 Millionen und Nanking 1 Million Einwohner haben. Tibet ist von China abhängig, voll rauher Gebirge, in dm Thälern milde, so'daß Getreide und Wein gedeihen. Hier trifft man Ochsen mit seidenhaarigen Pferdeschwänzen, und Zie- gen mit den feinsten Haaren, woraus kostbare Umschlagtücher gewebt werden. Die Tibetaner verehren einen Gottmenschen in der Person des Dalai-Lama, der seinen Sitz in dem prächtigen Kloster Pu tal a bei der Stadt Lassa hat. Das Kaiserthum Japan liegt östlich von China. Es besteht aus Inseln, unter denen Niphon die größte ist. Im Kunst- steiß und Aberbau sind die Japaner den Chinesen gleich, allein noch mißtrauischer gegen Fremde, namentlich gegen Europäer, deren Eroberungssucht sie fürchten. Nur in dem einzigen Hafen N an gasati dürfen die Holländer unter strenger Auf- sicht Handel treiben. Japan hat einen weltlichen und einen

7. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 316

1864 - Breslau : Leuckart
I* 316 Geographie. 3«^ 3 y * A die ungepflasterten Gassen, durch die vergitterten Luftlöcher der nied- rigen Häuser, durch das magere, schwärzliche, barfüßige Volk, das nur ein blaues umgürtetes Hemde statt aller Kleidung trägt, durch sonstiges Elend hinreichend bedeutet, daß man in einem Lande voll Druck und Sklaverei sich befindet. Das Geräth in den Häusern ist ärmlich. Ein Strohsack ist das Lager; statt der Tische und Stühle sieht man eine Decke und einige Polster zum Sitzen. Die Hütten der Landleute sind vollends erbärmlich, manche nur aus getrocknetem Nilschlamme, unsern Backöfen gleich, voll Ungeziefer. Der Reiche, von seinen Sklaven bedient, führt ein faules Leben und zeichnet sich wenig in Bildung vor dem min- der wohlhabenden aus. — Nubien, auch dem Pascha von Aegyp- ten unterworfen, wird nur an den Ufern des Stromes bewohnt. Die Hauptstadt Senaar ist ein unbedeutender Ort^E' Abys- sinien, südlich von Nubien, ein schönes Gebirgsland mit üppi- gen Thälern, herrlichen Pflanzen und Thieren, allein mit aus- gearteten Menschen, die sich Christen nennen. Ein Negervolk hat mehrere Landstriche erobert und verheert. Der Kaiser von Abys- sinien, Negus, hat dadurch an Macht und Ansehen viel verloren. Die Bcrberei umfaßt das Küstenland von Aegypten bis an das atlantische Meer. Die Einwohner sind Berbern, Mauren, arabische Beduinen, Türken und Juden. Viele unter ihnen trie- den früher Seeräuberei; allein in neuerer Zeit wurden sie gezwun- gen, dieses Geschäft aufzugeben. Die Staaten heißen: 1) Tri- polis, dessen gleichnamige Hauptstadt der Sitz des Bey oder Pascha. 2) Tunis. Die ebenso benannte Hauptstadt, die volk- reichste an der ganzen Nordküste, zählt 150,000 Einwohner. Unweit davon sieht man noch die Ueberreste von Karthago. 3) Algier. Die Hauptstadt gleiches Namens ist im Jahre 1830 von den Franzosen eingenommen und seither der größte Theil des Landes erobert worden. -4) Das Kaiserthum Marokko, ein hin und wieder gut bewässertes und fruchtbares Land. Senegambien, zwischen den Flüssen Senegal und Gam- bia. Ober- und Nieder-G ui ne a haben meist flache, ungesunde Küsten mit mehreren Niederlassungen der Engländer, Holländer, Franzosen und Portugiesen. Beachteuswerth ist an der Pfeffer- küste die von Nordamerikanern gegründete Pflanzstadt Liberia. Hier wird freien Negern Gelegenheit gegeben sich anzubauen. So sind schon einige Ortschaften mit christlichen Kirchen und Schulen entstanden, durch welche die Bildung unter den benach- barten rohen Völkern verbreitet werden kann. Das Kapland, sonst holländische, jetzt englische Besitzung, ist für die Jndienfahrer von besonderer Wichtigkeit, weshalb man bald nach Entdeckung des Seeweges sich daselbst niederließ. Die « 'irfs fa 'i / "

8. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 77

1864 - Breslau : Leuckart
Die Kreuzzüge. 77 Rüstungen ermattet zu Boden, andere verloren vor Hitze alle Besinnung oder wurden rasend. Die Pferde fielen todt hin, und viele Ritter bestiegen Ochsen und andere Lastthiere. Noch in Kleinasien hätte das Heer beinahe den trefflichen- Bouillon eingebüßt. Er ritt eines Tages in einen Wald, um zu jagen, und entfernte sich von seinen Gefährten. Plötzlich hörte er einen ängstlichen Hilferuf. Er folgt der Stimme nach und findet einen Pilger, der von einem großen Bären angefallen ist und mit ihm auf Tod und Leben kämpft. Sogleich sprengt der Herzog hinzu und greift das Unthier mit dem Schwerte an. Dieses läßt seine erste Beute fahren, wendet sich gegen den mannhaften Ritter und reißt ihn sammt dem Pferde zu Boden. Gottfried schien ver- loren. Plötzlich rafft er sich auf und stößt dem Bären das Schwert in den Leib. Unglücklicherweise aber ist das Thier nur verwundet, es fällt ihn von neuem an. In dem Augenblicke aber erscheint einer der Jagdgenossen, stürzt den Bären nieder und rettet den durch Blutverlust schon erschöpften Herzog. Die großen Drangsale machten auch die Entschlossensten im Heere kleinmüthig; viele sprachen vom Umkehren, einige gingen wirklich nach Hause, und unter den andern entstanden Streitig- keiten. Endlich eroberten sie nach langer Belagerung die Stadt Antiochien in Syrien, unterwarfen sich Tyrus, Sidon, Akre (Aker), den Seehafen Joppe und näherten sich der hei- ligen Stadt, dem Ziele ihrer kriegerischen Pilgerschast. Tankred eilte mit hundert auserlesenen Reitern voran nach Bethlehem. Die hier wohnenden Christen kamen ihnen freundlich entgegen, sangen Psalmen zur Ehre Gottes, führten die Ritter zu Marias Wohnung und zeigten ihnen die Krippe, wo einst das Kind lag, welches die Welt erlöset hat. Hier beteten die Krieger, eilten dann gen Jerusalem und wagten sich sogar bis zu den Mauern der Stadt. Endlich erreichte das ganze Heer den Gipfel eines Berges. Da lag sie vor ihnen, vom Glanze der Abendsonne erhellt, die lang ersehnte Stadt. In einem Augenblick verbreitete sich der Freudenruf: Jerusalem! Jerusalem! Und helle Thränen der Freude stürzten Allen aus den Augen. Nun sollte die mit einer doppelten Mauer stark befestigte Stadt, welche >40,000 Mann vertheidigten, erobert werden. Dagegen hatten die Kreuz- fahrer kaum 30,000 Mann. Und doch wagten sie schon am fünften Tage einen Sturm, der jedoch unglücklich ablief. Rasch vertheilten sie sich nun in der baumlosen Gegend, um Holz zu suchen zur Erbauung von Kriegsmaschinen und Sturmleitern. .Nach vier Wochen hatte man zwei Belagerungsthürme verfertigt, die auf Rädern bis an die Mauer geschoben wurden und zum Ersteigen derselben dienen sollten. Dann ward ein allgemeiner
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